Rita Mahlendorf


Rita Mahlendorf



Geboren1967 in Schwedt (Oder), aufgewachsen in Eisenhüttenstadt und seit 1987 zu Hause in Frankfurt (Oder), war und ist das Land an der Oder Heimat für die Autorin.


Die studierte Pädagogin und Heilerziehungspflegerin ist seit vielen Jahren in der Betreuung von Menschen mit Behinderung tätig.


Rita Mahlendorf ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.


Sie schreibt Gedichte und Kurzgeschichten, aber auch Erzählungen und Essays.


In zahlreichen Anthologien wurden Gedichte von ihr veröffentlicht.


Im September2022 erschien ihr Gedichtband „Heimatkunde. Gedichte von Ankommen, Bleiben und Gehen“.


In ihren Texten spürt die Autorin dem Klang des Alltäglichen ebenso nach wie den Fragen nach Wurzeln und Heimat.


Sie erzählt mit liebevoller Feder von Menschen und ihrem Alltag, beschreibt Reisen und Kunst, die ihr am Wegesrand begegnet.


Ihrbesonderes Thema ist die Architektur Hundertwassers.


Rita Mahlendorf spielt als Rita Klemt das Tenor-Saxophon.


Bei Veranstaltungen bereichert sie die Lesung mit Swing, Oldies oder Klezmer.


Gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Henry-Martin Klemt bietet sie Lesungen mit Musik an, unter dem Titel „Poesie undSaxophon“.




Sommerende am Meer


Der Sommer ist entschlossen, daß er geht.

Die Ausflugsdampfer machen eine Pause.

Auch wenn Gewitter über allen Dünen steht –

Ich will auf keinen Fall zurück nach Hause.


Ich will erst sehn, wie alles hier vergeht,

will spürn, daß alle Sonne mir entschwindet,

wie heller Sturm die Berge Sands verweht

und sich das Meer mit Dunkelheit verbindet.


Im Strandkorb sitzt ab heut ein alter Mann

und friert allein, die Jacke gut verschlossen.

Zum Himmel sieht er aufwärts, dann und wann,

wo Drachen tanzen heiter mit den Windgenossen.


Vergänglichbin ich, wie die Spur der Schritte,

die, von den Wellen sanft gelöscht, verblassen.

Ich steh am Meer und finde meine Mitte,

in der ich sorglos kann den Sommer gehen lassen.


 


Neubaugebiet in F.



Der Himmel in Fetzen

überm Wartehaus aus gebrochenem Glas


Hier

liegt die Zeit auf der Straße

Hände genug

sie aufzuheben

aber wohin denn


Hier

muß man bleiben

und zuschauen

den kleinen Birken beim Wachsen

zwischen den Amtsgängen

ums Geld

und den Kindern

nicht mehr viele

am rostigen Spielplatz

tagsüber

Groß geworden

die Bäume die Kinder

die bleiben

und bleiben nicht

warten

auf Abriß

oder

Aufbruch


Dazwischen liegt

immer ein staubiger


Tag

voller Hoffnung





 

Rita Mahlendorf

  • Geboren 1967 in Schwedt

  • Lebt in Frankfurt (Oder)

  • Verheiratet, zwei erwachsene Kinder

  • Von Beruf Pädagogin

  • Schreibt Lyrik, Kurzgeschichten und Essays

  • Mitglied im Vorstand des Literatur-Kollegium Brandenburg e.V.

  • Spielt Tenor-Saxophon

  • Zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien

  • Reiseblog zu Hundertwasser: https://hundertwasser-reise.blogspot.com/

  • Erster eigener Gedichtband 2022 „Heimatkunde“